Zur sonntäglichen (und auch montäglichen, dienstäglichen… naja, und so weiter halt) Teestunde gibt es bei mir gerne eine süße Nascherei, denn ich finde, nur so wird die kleine Pause am Nachmittag perfekt. Gestern erinnerte ich mich eines Rezeptes, das ich früher öfter gebacken habe. Es steht in einem uralten Kochbuch, dass ich vor, hüstel, vielen vielen Jahren mal in England gekauft habe. Ich hatte schon immer einen Hang zur Insel und liebe die Sitte des Afternoon Teas sehr. Mit Scones, Clotted cream, Cucumber sandwiches und so weiter, mhm! Diese Cinnamon Turnovers sind ein Mittelding zwischen Keks und Scone und passen perfekt zu Darjeeling, Assam und Co. Ein Kaffee schmeckt aber mindestens genauso gut dazu. Der Trick bei den Teilchen ist, den Teig möglichst kurz zu kneten, damit das Gebäck schön locker und mürbe wird. Denn die Butter wird ins Mehl geraspelt und soll sich nicht Hundertprozent homogen mit ihm verbinden. Dann tritt so eine Art Blätterteig-Effekt ein, das heißt beim Backen verdunstet das Wasser im Teig und treibt ihn auf, während das Fett wie eine Sperre wirkt. Die Cinnamon Turnovers sind daher im Idealfall schön „flaky“. Ich habe das Rezept aus dem Buch etwas eingedeutscht, da zum Beispiel Self raising flour bei uns schwer zu bekommen ist und wir die Zutaten lieber in Gramm als mit Cups abmessen.
Für ca. 12 Stück braucht ihr:
225 g Mehl
2 TL Backpulver
½ TL Salz
90 g sehr kalte Butter
80 ml Milch
Zum Bestreuen:
50 g Butter
4 EL Zucker
2 TL Zimt
Und so werden sie gemacht:
Ofen auf 230 °C (E-Herd) vorheizen. Mehl und Backpulver in eine Schüssel sieben, Salz untermischen. Die kalte Butter auf der groben Küchenreibe in das Mehl raspeln. Mit einem Messer Mehl und Butter kurz vermischen. In die Mitte der Mischung eine Mulde machen, Milch auf einmal zugeben und alles mit dem Messer fix durchrühren.
Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und mit den Händen ganz kurz durchkneten. Man darf ruhig noch Stücke der Butter im Teig sehen. Teig ca. 3 mm dick ausrollen und Kreise ausstechen (ca. 10 cm Durchmesser).
50 g Butter in einem kleinen Topf oder in der Mikrowelle schmelzen. Zucker und Zimt mischen. Teigkreise von einer Seite mit Butter bepinseln und mit Zimt-Zucker bestreuen. Im Teig selber ist kein Zucker, die Süße kommt allein vom Bestreuen. Teigkreis überklappen und von außen mit Butter einstreichen. Auch von außen großzügig mit Zimt-Zucker bestreuen. Macht es übrigens nicht so wie ich: Ich habe zuerst nur ein paar Teigkreise ausgestochen und diese mit Butter und Zimt-Zucker versehen. Dabei habe ich meine Finger so eingeferkelt, dass ich erst mal ordentlich Hände schrubben musste, bevor ich die Teigreste verkneten und erneut ausrollen konnte. Also: Erst alle Kreise ausstechen 😉
Die Cinnamon Turnovers mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Im heißen Ofen ca. 12 Minuten backen. Herausnehmen und auf einem Gitter etwas abkühlen lassen. Man kann sie einfach so essen oder aufgebrochen und mit etwas Butter und Apfelgelee bestrichen.