Das ist der Beweis: In Hamburgs Nestern wird schon fleißig geschlüpft! War in der Mittagspause mal draußen – frische Luft aktiviert bekanntlich Gehirnzellen und Motivation – und habe dabei diese leuchtend türkis-farbenen Eierschalen mit dunklen Sprenkeln gefunden. Dieses Jahr ist die Natur ja ganz schön weit und so verwundert es nicht, dass sich der gefiederte Nachwuchs zeitig einstellt. Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, dass es sich um ein Ei der Singdrossel handelt, die haben in den vergangenen Wochen hier abends auch ordentlich ihre Arien geschmettert.
Passend dazu habe ich gerade noch einmal eine Info vom NABU ausgebuddelt: Was tun, wenn man „aus dem Nest gefallene“ Jungvögel trifft? In der Regel gilt: Mensch sollte sich diskret zurückziehen. Auch wenn die kleinen Pieper mit ihren gelben Schnabelecken gleichzeitig unglücklich, hilflos und niedlich aussehen, die kommen zurecht. Viele Federbällchen verlassen schon das Nest, wenn sie noch gar nicht richtig fliegen können, und verteilen sich im Garten. So können sich Räuber nicht eine ganze Brut auf einmal schnappen. Die Lütten werden von den Altvögeln versorgt, die immer in der Nähe bleiben. Nur, die kommen natürlich nicht herbei, solange ein bedrohliches Menschenwesen um die Kleinen herumlungert. Also: In Ruhe lassen, weggehen und der Hauskatze ein paar Tage Ausgangssperre verpassen (die wird begeistert sein ;)).
Sind die Küken allerdings noch ganz klein und nackig, darf man sie vorsichtig zurück ins Nest setzen – wenn man denn weiß, wo das ist. Dann war der Ausflug nämlich eher ein Unfall. Ich habe früher immer gedacht, dass die Eltern so ein Küken nicht mehr annehmen, weil es nach dem Menschenkontakt angeblich fremd riechen soll, aber das stimmt zum Glück nicht. Unsere Singvögel haben nämlich, ganz im Gegensatz zu Säugetieren, einen miserablen Geruchssinn.