¡Hola! Wenn es um leckere spanische Tapas geht, dürfen sie nicht fehlen: Pimientos de Padrón. Schön in reichlich gutem Olivenöl gebraten und mit grobem Salz bestreut, mhm! Leider bekommt man die kleinen grünen Bratpaprika hier nur gelegentlich – wenn auch mittlerweile durchaus immer häufiger. Ursprünglich stammen sie aus der Gegend um den Ort Padrón in Galicien, das ist die äußerst nordwestliche Ecke Spaniens oben über Portugal. Die gute Nachricht, liebe chicas y chicos: Sie gedeihen auch fantastisch auf einem norddeutschen Balkon im Blumentopf (ganz im Gegensatz zur Zucchini, grrr!). Ich habe auch dieses Jahr wieder ein Mini-Pflänzchen von einem Freund bekommen, eigenhändig aus Samen gezogen, die er von den Kanaren mitgebracht hat. Wenn man googelt, findet man auch ein paar Bezugsquellen für Saatgut bei uns.
Gestern konnte ich die erste Handvoll Schoten in diesem Jahr ernten und als Beilage zum Abendessen zubereiten. Roh schmecken die Pimientos nicht besonders, sie sind recht dünnfleischig, un-saftig und eher herb. Erst in der Pfanne entwickeln sie ihr tolles Aroma. Wenn man sie am Strauch ausreifen lässt, werden sie wie normale Paprikaschoten irgendwann rot. Nur saftig sind sie dann immer noch nicht, im Salat zum Beispiel finde ich sie irgendwie zu lederartig.
No no, die einzig wahre Zubereitung für die Pimientos ist und bleibt das Braten. Dafür in einer ausreichend großen Pfanne – die Pimientos sollten in einer Lage hineinpassen – reichlich Olivenöl erhitzen. Nicht nur so 1 EL, sondern einen ordentlichen Schuss. Die gewaschenen und gut abgetrockneten Pimientos mit Stumpf und Stiel ins Öl geben und bei mittlerer Hitze unter Wenden einige Minuten braten, bis die Haut blasig und stellenweise braun wird. Vom Herd nehmen und mit großzügig grobem Salz, zum Beispiel Fleur de Sel, bestreuen. Die Pimientos esse ich mit den Fingern, also ich fasse sie am Stiel und beiße das Fruchtfleisch ab, ohne möglichst die Kerne innendrin mitzuessen. Das klappt in der Regel ganz gut, denn die Kerne ballen sich zu einem kompakten kleinen Knubbel direkt oben am Stielansatz zusammen. Extra-Bonus: Das Öl hat nun das Aroma der Pimientos angenommen, das kann man prima mit Weißbrot aufstippen.
Übrigens heißt es, dass immer mal wieder eine höllisch scharfe Schote unter den ansonsten harmlosen vorkommen kann. Bislang habe ich immer Glück gehabt, toi toi toi! Nur dass keiner sagt, ich hätte nicht vorher gewarnt 😉
4 Kommentare zu “Wie im Süden: Pimientos de Balkon”
Reni
Sieht lecker aus und vielen Dank auch für die Warnung! Da beißt man gleich viel vorsichtiger zu 🙂 🙂
LG, Reni
steffherz
Lol! Das ist wie mit den Scherz-Berlinern, die mit Senf gefüllt sind. Liebe Grüße zurück
Stefanie
Reni
Wähh grausig!
steffherz
😉