Wasser tut uns gut. Damit meine ich diesmal nicht den Ratschlag, möglichst viel zu trinken, sondern vielmehr die beruhigende Wirkung, die das fließende, spiegelnde, sich ewig verändernde Nass auf unsere Seele hat. So geht es zumindest mir: Ob am Teich im Park, an Alster oder Elbe, gern setze ich mich auf eine Bank am Ufer oder lehne mich an ein Brückengeländer, um den Blick und die Gedanken schweifen zu lassen.
In einem Alltag, der geprägt ist von Multitasking, der Arbeit am Bildschirm und einer Geräuschkulisse aus Stimmen, Stadtgeräuschen und Straßenlärm lässt mich kaum etwas schneller abschalten als die Weite oder das murmelnde Rauschen eines Gewässers. Es erinnert daran, dass sich alles verändert und doch immer gleich bleibt. Natürlich wohnt dem Element auch eine zerstörerische Kraft inne, doch in seiner friedlichen Form strahlt es Sinnlichkeit, Tiefe und Ruhe aus, die auf unser Inneres abfärben.
Manchmal reicht schon ein Foto: In den 1990er-Jahren haben texanische Mediziner Herzpatienten vor ihrer Operation auf Bilder von offenen Gewässern, Waldlandschaften, abstrakter Kunst oder eine nackte Wand schauen lassen. Ergebnis: Die Wasser-Gucker litten nach der Operation am wenigsten unter Ängsten. Manche Forscher glauben sogar, dass der Wunsch, sich am Wasser aufzuhalten, tief in der menschlichen Psyche verankert ist. Träumen wir nicht alle von einem Haus am See?
Gewässer sind natürlich auch die Lebensadern für unsere Natur sowie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Flüsse, Seen, Teiche und das Meer geben unzähligen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Sie ernähren die Menschen, die an ihnen wohnen, und dienen als Transportwege. Vor diesem Hintergrund gibt es jetzt eine neue Fibel „Entdecke das Wasser“, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegeben hat. Sie liest sich ganz informativ und wartet mit schönen Illustrationen auf. Wer wie ich einen Hering nicht vom Hecht unterscheiden kann, kann darin noch mal genau nachschauen. Neben den beiden werden noch 27 weitere heimische Fischarten beschrieben, dazu Muscheln, Wasservögel und -pflanzen. Infos zu den Themen Küstenschutz und Ernährung fehlen auch nicht. Und da die Fibel komplett für umme ist, lohnt sich das Reingucken allemal! Wer sie kostenlos bestellen oder downloaden möchte, kann das hier tun.
Fürs Wochenende wünsche ich euch, dass immer alles geschmeidig im Fluss bleibt!
2 Kommentare zu “Warum es heilsam ist, einfach mal eine Weile aufs Wasser zu starren”
adi
Ts, Ts, Ts,
manche Orte auf unserem Planeten haben unmittelbaren Wiedererkennungseffekt und lösen den Wunsch aus, sich sofort dorthin zu begeben! Wozu? Natürlich um runterzukommen, Lagunen mit Salzwasserkrebschen zu erkunden oder um in Octopussies Garten zu „floaten“. Oder selbigen auf die Plancha zu tun und mit Mojo zu benetzen!!!
Einer Art von Wasser muss ich leider ( davon gibts hier nämlich reichlich) die „slow-down“ Qualitäten absprechen: Wasser, das von oben kommt oder um mit Asterixens Worten zu sprechen: Wenn der Himmel einem auf den Kopf fällt!
Buena noche, mu-je! adi
steffherz
Oh ja, Sehnsucht nach der Insel… aber für euch isses ja nicht mehr lange hin. Und dann müsst ihr mir die Oktopusse grüßen! Über zu viel Wasser von oben können wir Nordlichter in diesem Jahr nicht meckern. Aber der Rest der Republik tut sich schon seit Tagen dicke mit Rekordpilzmeldungen und das ruft wiederum meinen Neid hervor. Kein Regen, kein Pilz. Hmpf.
Liebe Grüße Stefanie