Ein Sondierungsbesuch im Wald ergab: noch keine Pilze in Norddeutschland. Stattdessen habe ich ein paar Waldheidelbeeren gefunden. Die sind in kleine, fluffige Pancakes gewandert. Ein säuerlicher Kontrast tut den Pfannkuchen ganz gut, vor allem, da es noch Ahornsirup und Eiscreme dazu gab. Außerdem verleihen die blauen Kuller dem süßen Naschwerk ein kleines, gesundes Alibi. Der blaue Pflanzenfarbstoff in ihnen wirkt antioxidativ und entzündungshemmend und Vitamin C für die Abwehrkräfte steckt auch darin. Naja, aber der eigentliche Grund, warum Pancakes erst mit Blaubeeren perfekt sind: es schmeckt einfach himmlisch!
Für 2-3 Personen braucht ihr:
ca. 50 g Waldheidelbeeren
2 Eier
1 Prise Salz
2 EL Zucker
75 g saure Sahne
50 g Mehl
Butter zum Braten
Zum Anrichten: frische Beeren, Eis (ich hatte Nuss-Karamell-Eis, mjam!), Ahornsirup
Zum Verzieren: etwas Puderzucker und Minzeblättchen
Und so werden sie gemacht:
Heidelbeeren waschen und gut trocken tupfen. Die Eier trennen. Eiweiß mit 1 Prise Salz sehr steif schlagen.
In einer zweiten Schüssel Eigelbe, Zucker und saure Sahne mit dem Handrührer cremig rühren. Mehl kurz unterrühren. Etwa ein Drittel Eischnee unterrühren. Den Rest Eischnee mit einem Löffel oder Teigspatel unter den Teig heben.
Etwas Butter in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Pro Pancake 1 gehäuften EL Teig in die Pfanne geben, etwas verteilen. Auf jeden Teigklecks 1-2 EL Heidelbeeren streuen und die Beeren in den Teig drücken. Sobald die Pancakes unten braun werden, wenden und auch auf der zweiten Seite goldbraun braten. Bei der ersten Ladung scheint das immer ewig zu dauern, vielleicht bin ich auch zu ungeduldig und warte nicht lange genug, bis die Pfanne richtig heiß ist. In Durchgang zwei und drei geht das bei Mittelhitze jedenfalls ganz fix.
Nach jeder Runde die Pfanne mit Küchenkrepp auswischen und neue Butter erhitzen. Sonst bleiben irgendwelche Partikel zurück, die langsam schwarz werden, an den nächsten Pancakes kleben bleiben und brenzlig schmecken. In meiner Pfanne passen vier Pancakes nebeneinander und ich habe insgesamt 10 Pancakes aus dem Teig herausbekommen. Fertige Pancakes kann man im Backofen bei 60 Grad warm stellen oder gleich am Herd verschlingen.
Jetzt nur noch die Pancakes mit Beeren, Ahornsirup und/oder Eiscreme anrichten. Fürs Auge noch ein wenig Puderzucker darüberstäuben und mit Minze verzieren.
2 Kommentare zu “Früchte des Waldes: frische Blaubeeren für fluffige Pancakes”
adi
Hi, Stefanie!
Blaubeeren sind ein prima Pilztrostpflaster! Letztes Wochenende hätten wir dich gerne dabeigehabt im Hessischen Wald, zwischen diversen Regengüssen. Wir als Pilzbestimmungskretins haben uns an verschiedenen Farben, Formen und Größen verschiedener Hutträger gefreut. Fast war es schon lästig, da man ständig drohte auf Pilze draufzutreten. Noch nie habe ich vorher einen sogenannten Hexenring gesehen, jetzt schon. Zuhause mit entsprechenden Nachschlagewerken habe ich viele Essbare wiedererkannt (Maronen- wirklich große!!!, jede Menge Trichterlinge und lustige Korallenpilze mitten in Mooskissen). Sie waren auf jedenfall sehr schön und wenn schon nicht den Magen, so haben wir doch unsere Lungen mit wunderbar pilzgeschwängerter Luft gefüllt- seufz!
Amanitische Grüße. adi
steffherz
Hallo Adi,
hach ja, Blaubeeren sind ok, aber ein kleines Pilzken dürfte es jetzt schon gern sein 😉 Gern wäre ich mit euch durch die hessischen Märchenwälder gestreift, man muss die kleinen Kerle ja gar nicht unbedingt essen, sie sind schon beim Anschauen wahnsinnig faszinierend. Vorsicht mit den Damen Amanita, ein paar mögen ganz bekömmlich daherkommen aber einige der Schwestern haben unverhohlen mörderische Absichten! Wir gehen hier bestimmt bald wieder auf die Pirsch, das nasse Wetter macht Hoffnung.
Ein wunderschönes Wochenende,
liebe Grüße
Stefanie