Heute hatte ich den ganzen Tag diesen alten Beatles-Song im Kopf. Der passte perfekt zum Ausflug an den Nordrand Hamburgs, wo das Bio-Gut Wulksfelde seine leckeren Erdbeeren anbaut. Wenn’s ums Konfitürekochen geht, werde ich nämlich ganz schön pingelig und nehme ausschließlich die besten Früchte, die ich bekommen kann. Nur so kommt Geschmack ins Glas.
Das Tolle am Selberpflücken ist ja einerseits, dass man an der frischen Luft ist, und andererseits kann man sich die Früchtchen genau anschauen und fleißig probenaschen (bei Bio-Beeren sogar ganz ohne schlechtes Gewissen). Im Handel werden oft Erdbeersorten angeboten, die schön aussehen, sich gut transportieren und lagern lassen. Das sind jedoch nicht unbedingt die Sorten, die auch am aromatischsten schmecken. Auf dem Selbstpflückerfeld, auf dem ich heute unterwegs war, wird Korona angebaut. Die schmeckt herrlich saftig-süß, hat aber auch sehr weiches Fruchtfleisch und sollte am besten noch am gleichen Tag verarbeitet werden, weil sie schnell matschige Stellen bekommt.

Sieht man die Mengen von Stroh, die zwischen den Pflanzen verstreut sind, versteht man, warum die Dinger auf Englisch Strawberries heißen
Vielleicht hätte ich auch noch ein paar Tage warten sollen, denn Korona ist keine von den ganz frühen Sorten und daher waren viele Beeren noch nicht richtig reif. Erst wenn sie schön dunkelrot sind, schmecken sie am köstlichsten. Aber wenn man den Korb selber in die Hand nimmt kann man sich zum Glück die besten Exemplare herauspicken!
Zwei Kilo waren die Ausbeute heute. In der Gefriertruhe fröstelt jetzt eine kleine, feine Portion Erdbeergranita vor sich hin (und wird von mir leider immer wieder vergessen, wenn es ans regelmäßige Durchrühren geht), ein weiterer Teil Beeren wird klassisch mit Schlag nachher weggenascht und aus dem Rest habe ich Konfitüre eingekocht. Ganz traditionell, ohne Chichi, nur Erdbeeren, 2:1-Gelierzucker und ein Spritzer Zitronensaft. Ich habe schon viele Varianten ausprobiert, zum Beispiel mit Kardamom, fein geschnittenen Basilikumblättchen, Holundersirup oder in Kombi mit Rhabarber. Die schmecken mir alle super, aber beim Frühstück mit Familie oder Freunden ergibt die Abstimmung mit dem Brötchen jedes Mal ganz klar: am besten geht Erdbeere pur. Dann soll es halt so sein!