Geschwätzig, hibbelig und immer hungrig: Das ist die Kohlmeise, die größte unserer Meisenarten. Um ihren zitronengelben Kugelbauch mit dem charakteristischen schwarzen Streifen zu füllen, muss sie akribisch alle Ritzen und Spalten untersuchen, ob sich darin nicht ein netter kleiner Insekten-Snack befindet. Im Winter hat sie sich mit Samen und Kernen über Wasser gehalten und darum dankbar unsere Meisenknödel angenommen. Erstaunlich: Obwohl ihr Schnabel eher zierlich gebaut ist, schafft sie es dennoch, mit viel Geduld eine Haselnuss zu knacken. Sie klemmt die Nuss dazu zwischen ihren Krallen ein und pickt solange, bis die harte Schale durchgetackert ist – das dauert gerne mal 20 Minuten. Jetzt im Frühjahr hat sich die Meise eine feine Nisthöhle gesucht, in der sie mit ihrem Partner sieben bis zwölf Junge großzieht, und das sogar zweimal im Jahr. Im Gegensatz zur polygamen Blaumeise, die es recht bunt treibt und bei der die Eier im Nest durchaus verschiedene Väter haben, bleibt die Kohlmeise ihrem Schatz meist treu. Zumindest für eine Saison!